Theben-West in der Spätzeit طيبة الغربية في الفترة المتأخرة

 Theben-West in der Spätzeit

طيبة الغربية في الفترة المتأخرة 

 


Theben - Metropole vor 3500 Jahren
 
Theben - Karte (c) www.kv5.deTheben - Karte (c) www.kv5.deIm Osten die Tempel und Städte, im Westen (des Nils) die Begräbnisstädten: dieser groben Faustformel folgt auch die Anlage der bedeutendsten Siedlung in Oberägypten: Theben. Heute wird mit Theben West das Westufer mit dem Tal der Könige und den Totentempeln bezeichnet, die Siedlung östlich des Nils wird nach Luxor und Karnak unterschieden.
Thebens Macht reichte bis ins Zweistromland und im Süden bis weit nach Schwarzafrika hinein. Homer nennt Theben “hunderttorige Stadt” und bezeichnet sie als die glanzvollste Metropole der alten Welt. Nach dem Ende der Hyksos übernimmt sie von Memphis die Rolle als Zentrum politischer und vor allem religiöser Macht. In Theben standen die Paläste der Pharaonen des Neuen Reiches und am Westufer wurden sie bestattet. Obwohl die politische Hauptstadt  in der Spätzeit in das Delta verlegt wurde (siehe u.a. Tanis) konnte Sie bis ins 7. vorchristliche Jahrhundert ihre Bedeutung als religiöses Zentrum halten.
 
Die Memnonskolosse
Wie Torwächter zur Totenstadt im Westen des Nils stehen die beiden Memnonskolosse als beinahe einziges Relikt des riesigen Tempels Amenophis III. an der Strasse vom Nil nach Theben West. Ihren Namen haben sie von den Ptolemäern, die sie als Abbilder Königs Memnon von Äthiopien interpretierten.
Theben West - Memnonkolosse
Im Altertum genossen sie höchste Bekanntheit und wurden als Weltwunder in den Listen römischer Touristen geführt. Eine gut dokumentierte Kuriosität - vermutlich ein auf Ausdehnung beruhendes Phänomen in den Morgenstunden - machte sie noch interessanter: einer der beiden “sang” bei Sonnenaufgang. Eine “Restaurierung” im Jahr 199 machte dem ganzen jedoch ein Ende, sodass heute nur noch die schiere Größe unsere Bewunderung hervorruft.
 
Medinet Habu - Der Totentempel von Ramses III.
Medinet Habu - Hohes Tor Medinet Habu ist einer der besterhaltenen Tempelanlagen in Theben West. Der eigentliche Totentempel von Ramses III. ist das Herzstück der gesamten Anlage, die bis in die römische Zeit erweitert wurde.
Ramses III. gilt als der letzte große “Soldatenpharao”, in seinen etwa 30 Regierungsjahren errichtete er viele Großbauten, teilweise finanziert durch die Beute erfolgreicher Kriegszüge. Innenpolitisch geht es in dieser Zeit turbulent zu, eine “Harems-Verschwörung” sowie Grabräubereien tragen zur Verunsicherung bei.
Medinet Habu - Erster Pylon Die Anlage diente neben der Götterverehrung auch als Wohnsitz des Pharaos und seiner Familie und vor allem auch als Verwaltungszentrum. Zahlreiche - allerdings nur in den Fundamenten erkennbare - Gebäude bezeugen dies.
Die Hauptachse des Tempels beginnt am “Hohen Tor”, einem Einlass in der ursprünglich 17 m hohen Festungsmauer (das gab es vorher nicht) und endet wie üblich beim Allerheiligsten. Die Symetrie ist etwas gestört durch die späteren Anbauten kleinerer Tempel.
Medinet Habu - Hohes Tor Der mächtige erste Pylon mit den typischen Rillen für die Fahnenmaste zeigt wie üblich das Niederschlagen der Feinde: der Pharao hält den Gegner beim Schopf gepackt und schlägt mit seiner Keule auf ihn ein.
Der Durchlass führt in den ersten Hof, dessen linke Halle von Säulen, seine rechte jedoch von Pfeilern gestützt wird. Zahlreiche Reliefs zeigen Szenen der Kriegszüge gegen die Libyer, gegen Seevölker und den Sturm einer Festung. Ein Durchgang führt zu den südlich gelegenen Räumen des Palastes, von dem aber nicht mehr viel erhalten ist.
Insbesondere die Durchgänge zum zweiten Hof und der Säulenportikus an der Rückseite des zweiten Hofes zeigen noch recht gut erhaltene farbige Bemalungen und unzählige religiöse Szenen mit dem Pharao und seiner Familie. Der zweite Hof ist noch in gutem Zustand erhalten, nach dem dritten Pylon sind allerdings nur noch Säulenstümpfe in den weiteren Höfen zu sehen. Auch das Allerheiligste und die Seitenkapellen haben ihre besten Jahre längst hinter sich...Medinet Habu - Erster Pylon
Besonders sehenswert ist - vielleicht zum Abschluß des Besuches - die südliche Westwand des ersten Pylons: in prächtigen Reliefs ist eine Jagdszene erkennbar, der König hat bereits vom Streitwagen aus ein Tier getroffen, ein anderes dieses blickt verzweifelt fliehend zurück. Fische und Vögel zeigen ein sumpfiges Dickicht an. Männer begleiten den Jagdzug ihres Königs.
Die mehrfach zitierte und berühmte Seeschlacht haben wir nicht gefunden: sie soll angeblich auf der südlichen Hälfte der Westwand (ganz außen rum?) zu sehen sein...

Das Tal der Königinnen
Theben West, Tal der Königinnen: Grab des Prinzen ChaemuesetMit dem Tal der Königinnen ist das berühmte Grab der Nefertari untrennbar verbunden. Dieses großartigste aller Gräber wurde sehr aufwändig restauriert und enthält einmalige Wanddekorationen. Leider ist (zum Schutz) der Zugang streng kontingentiert, um 8 Uhr war am Kassenhäuschen hinter den Memnon-Kolossen schon keine Karte mehr zu bekommen (trotz der wahnsinnig hohen Preise). Deshalb keine Photos - es gibt aber ja so schöne Bildbände  zu diesem Thema - oder bei Meritneith.
Im gleichen Stil gehalten, jedoch deutlich kleiner sind die Gräber der Söhne der Ramessiden. Wir haben das Grab des Prinzen Chaemweset, eines Sohnes Ramses III. besucht. Der Prinz bietet an mehreren Stellen alleine oder hinter seinem Vater stehend den Göttern Opfer  dar. Die Farben sind sehr gut erhalten.

Deir el Medina - die Stadt der Nekropolenarbeiter
Deir-el-Medina - Die Stadt der NekropolenarbeiterEin sehr lohneswertes Ziel in Theben West ist die Siedlung der königlichen Nekropolenarbeiter in Deir el Medina. In ihr lebten im Neuen Reich etwa 100 Handwerkerfamilien, die im Auftrag des Pharaos die Gräber im Tal der Könige schufen.
Für die Archäologen ist Deir el Medina durch die zahlreichen Funde von sogenannten Ostraka - Ton und Steinscherben mit Aufzeichnungen zum täglichen Leben, Abrechnungen, künstlerischen Entwürfen u.v.m. ein seltener Glücksfall. Frau Brunner-Traut schreibt: “Wir ... sind über die Familienverhältnisse derart gut unterrichtet, dass wir nicht nur ein Adressbuch herausgeben, sondern auch die Biographie ihrer Einwohner von 3 1/2 Jahrtausenden schreiben könnten”.
Neben den ganz gut erhaltenen Grundmauern des geschlossenen Dorfes und dem (jüngeren)Deir el Medina - Grabpyramide Ptolemäertempel sind natürlich die Nekropolen der Handwerker selbst die besonderen Augenweiden an diesem Ort. Mehr oder weniger in ihrer Freizeit schufen die Handwerker hier im Kleinen für sich und ihre Familien das, was sie im Tal der Könige für ihren Pharao bauten: prächtige Grabstätten.
Das Grab des Sennedjem ist eines der wenigen unberührt im 19. Jahrhundert vorgefundenen Gräber. Es diente dem wohlhabenden Handwerker Senndjem und seiner Familie als Gruft, die prächtigen Wandzeichnungen sind hervorragend erhalten. Leider wurde die reichhaltige Ausstattung in alle Welt verstreut...
Sennedjems Grab entspricht im Aufbau den anderen Handwerkergräbern: Innerhalb eines kleinen Hofes aus Lehmziegeln befindet sich eine Gewölbekapelle, die mit Wandgemälden ausgeschmückt ist. Außen ist die Kapelle mit einer kleinen Pyramide aus Lehmziegeln überbaut. Von der Kapelle aus - oder einem Seiteneingang vom Hof aus - führt ein Schacht in eine oder mehrere unterirdische Kammern, die ebenfalls ausgeschmückt sind und die die Mumien und Grabbeigaben der Verstorbenen enthalten.

Deir-el-Medina - Das Grab des Sennedjem: Sennedjem und seine Frau

Deir el Medina - Grab des Sennedjem: Anubis besorgt die Mumie auf der Bahre
Die Gräber der Noblen in Scheich Abd el Qurna
Abd el Qurna - Die Gräber der NoblenGanz in der Nähe von Ramesseum und Deir el Medina - sozusagen mitten im Dörfchen Abd al Qurna - liegt ein großer Teil der über 450 Privatgräber, die bislang in Theben West entdeckt wurden. Böse Zungen geben dem Dorf den Namen “Dorf der Grabräuber”, da zumindest in der Vergangenheit die Bewohner zahlreiche Gräber geöffnet und vorhandenes an stets kaufbereite Hehler und “Liebhaber” - oft aus dem jetzt schimpfenden Ausland - verhökert  haben.
Die Gräber haben alle die typische Form eines kopfstehenden “T”. Ein Vorhof führt in eine manchmal säulengestützte Querhalle und diese in eine Längshalle, an deren Ende sich eine Nische mit Statuen des Verstorbenen befindet. Abd el Qurna: Relief im Grab von RamoseWährend in der Querhalle noch weltliche Motive die Wände schmücken, sind religöse Darstellungen die Themen der Längshalle.
Ein besonders schön ausgeschmücktes Grab (allerdings sehr eng und relativ schlecht beleuchtet, deshalb habe ich keine Fotos machen können) ist das Grab des Nacht. Insbesondere eine an sich völlig unscheinbare Darstellung dreier Musikantinnen (im Link unten links) hat es berühmt gemacht: zahlreiche Postkarten zeigen gerade dieses Motiv mit den allseits beliebten Grüßen aus Ägypten/Theben/dem Tal der Könige.
Ein sehr viel größeres Grab ist das Grab des Ramose, des Wesirs unter Amenophis III. und IV. Es ist nicht ganz vollendet, aber gerade dadurch ermöglicht es eine Analyse der Arbeitstechniken, die in vielen unterschiedlichen Stadien erkennbar sind. Einige Teile der Grabwände sind fertig im Relief, andere gerade noch mit schwarz vorskizziert. Die fertiggestellten Reliefs zählen zu den feinsten erhalten Arbeiten des Neuen Reiches.
Eine besonders interessante Darstellung findet sich auf der Südwand (vom Eingang linke Seitenwand): ein Trauerzug mit dem Körper von Ramose bewegt sich ausdrucksstark mit Klagefrauen und einer Prozession von Männern zur Westgöttin. Priester stehen vor dem Grab. Das folgende Bild führt zu einer vergrößerten Darstellung als bewegtes Panoramabild:
zum Panorama: Grab des Ramose

Ramesseum - Großer SäulensaalRamesseum
Ganz in der Nähe der Gräber der Noblen und auf dem Weg nach Deir el bahari liegt der Totentempel Ramses II., das Ramesseum. Leider ist nicht ganz so viel erhalten geblieben, wie beispielsweise von Medinet Habu, aber dennoch beeindrucken die Ausdehnung und vor allem die kollosalen Säulengänge sehr.
Wie auch Medinet Habu diente das Areal weiteren Zwecken: ein königlicher Palast ist angegliedert und eine bedeutende Schule für Malerei und Schreiber ist nachgewiesen worden.
Der Eingangspylon ist ziemlich zerstört, nur noch die rückwärtige Mauer steht, die “Füllung” und die vordere Mauer liegt als Trümmerfeld davor. Der heutige Zugang zum Tempel führt deshalb auch nicht - wie sonst üblich - entlang der Achse, sondern seitlich auf das Gelände. Vor dem zweiten Pylon liegen die Einzelteile einer beachtlich großen Statue von Ramses II., angeblich zu schwer, Ramesseum - Kolossalstatuen im zweiten Hofum sie wieder aufzurichten (es fehlen aber vermutlich auch ganze Stücke).
Der zweite Hof ist noch ganz gut zu erkennen (aber kein Vergleich zu Medinet Habu oder etwa Karnak), schön die oben im Bild zu sehenden Kolossalstatuen, deren Köpfe jedoch leider auch fehlen.
Meine Empfehlung ist: das Ramesseum nicht zuletzt besuchen, dann ist man von den noch eindrucksvolleren anderen Totentempeln zu sehr gesättigt und kann die noch im Detail erkennbare Pracht nicht richtig schätzen. So ist beispielsweise die Große Säulenhalle nach dem dritten Pylon (links im Bild) sehr eindrucksvoll.
 
Hatschepsut Tempel - Deir el Bahari
Hatschepsut Tempel in Deir el Bahari Als Anfang des 20. Jhds Archäologen damit begannnen, die Trümmer im Talkessel von Deir el Bahari zu ordnen, stand vom Tempel der Hatschepsut, dem benachbarten Tempel Thutmosis III. und Mentuhoteps nur noch ein einziges Tor. Viel Phantasie war nötig, um das heute zu sehende Bauwerk wieder zu errichten. Polnische Wissenschaftler haben dies seit 40 Jahren getan, von vielen Seiten werden sie dafür kritisiert - den unvoreingenommenen Besucher und die Tourismuspolitiker Ägypten erfreut es.
Hatschepsut war eine der wenigen Frauen, die als Königin über Ägypten regierten, mit ihrem Anspruch, als Pharao zu gelten, war sie einzig. Mehr als 30 Jahre regierte sie und wurde gerade in jüngster Zeit (2002) durch Tal der Könige - Hatschepsut Tempel: Hatschepsut opfert dem Sonnengott Räuchergabenpopulärwissenschaftliche Artikel im Geo-Magazin und die Hatschepsut Ausstellung in Speyer ins Bewußtsein der Öffentlichkeit gerückt.
Der Hatschepsuttempel ist ein Terassentempel mit Säulenhallen, deren Dekorationen recht gut wiederhergestellt wurden. Eine Reise ins Land Punt (dem heutigen Somalia) ist mit nahezu wissenschaftlicher Genauigkeit in Reliefs festgehalten. Bis hin zur exakten Darstellung der offensichtlich an Fettleibigkeit erkrankten Herrscherin von Punt sind viele Details dieses auch damals exotischen Landes zu sehen. Gold und vor allem Weihrauch waren die Handelsgüter, die damals mit nach Ägypten gebracht wurden. Sicherlich diente die Reise auch der Untermauerung des Machtanspruches des weiblichen Pharaos.
An anderer Stelle (in der nördlichen Säulenhalle der ersten Ebene) ist Hatschepsut dargestellt, wie sie verschiedenen Göttern Opfer darbringt (siehe Bild rechts).

Tal der Könige
Tal der Könige Das Tal der Könige ist die Nekropole der Pharaonen des Neuen Reiches, insbesondere der 18. bis 20. Dynastie. Hier wurden versteckt in hochgelegenen Schluchten große und weitläufige Grabhöhlen gegraben, ausgebaut und für das Leben nach dem Tod des Pharaos aufwendig dekoriert. Falls es organisatorisch möglich ist, empfiehlt sich der klassische Weg, den auch die Bauarbeiter zurücklegten, über Deir el Bahari: der Aufstieg beginnt beim Hatschepsut Tempel, ist in der Hitze anstrengend aber leicht zu bewältigen. Nebenbei bieten sich vom Sattel fast senkrecht über dem Hatschepsut Tempel faszinierende Ausblicke über Deir el Bahari.
Tal der Könige - Grab Ramses III.Mit einer Eintrittskarte erwirbt man als Besucher das Recht, drei der zur Besichtigung freigegebenen Gräber nach eigenem Wunsch zu betreten. Der Zugang zum Tutenchamun Grab muß separat gelöst werden (und ist sehr teuer). Fotografieren in den Gräber ist mit Ausnahme des Tutenchamun Grabes erlaubt (gegen Gebühr, Videokameras sehr sehr teuer), SELBSTVERSTÄNDLICH nur ohne Blitzlicht. Trotzdem sind diese einmaligen Kulturschätze aufs höchste gefährdet, ausschließlich die wirtschaftlichen Interessen des Entwicklungslandes Ägypten rechtfertigen in gewissem Maße, daß der Zugang den Besuchermassen erlaubt wird. Der Nachbau der interessantesten und eindrucksvollsten Gräber wird immer wieder einmal diskutiert, aber sowohl Politiker als auch Archäologen lehnen ein solches Vorhaben aus unterschiedlichen Gründen immer wieder ab.
Tal der Könige - Grab Ramses III. Im folgenden stelle ich einige Bilder aus Gräbern vor, die ich selbst besucht habe. Beim Theban Mapping Project finden sich viele detaillierte Informationen zum Grab.
Das Grab Ramses III. ist eines der sehr großen Gräber, es wird auch das Grab des Harfners genannt, da in einer Seitennische eine feine Darstellung eines Harfenspielers zu sehen ist. Die Baumeister stießen bei der Anlage versehentlich nach einigen Dutzend Metern auf ein benachbartes Grab. Daraufhin wurde der Vortrieb gestoppt und ein Knick führt den Gang parallelversetzt noch viel weiter in den Berg hinein. Besucher können bis zu einer Zwischenhalle gelangen, der von da aus tiefer führende Gang ist nicht mehr zugänglich. Durch eindringendes Wasser von Sturzbächen, die sich seit Öffnung der Gräber immer wieder ereignet haben, ist der tiefliegende Teil des Grabes stark beschädigt.
Das Grab Amenophis II. ist ein typisches Grab der frühen Periode: die Dekorationen umfassen nur die eigentliche Grabkammer die vom Hauptgang rechtwinklig abknickend angelegt wurde. Die eher als Zeichnungen denn als Malereien zu benennenden Dekorationen treten auf den weißen Säulen prägnant hervor, die Wände enthalten Szenen und Texte aus dem Unterweltsbuch (das ist eine text-/bildliche Darstellung von religiösen Szenen wie der Fahrt der Sonnenbarke in den zwölf Stunden der Nacht).
Tal der Könige - Grab Amenophis II.Tal der Könige - Sarkophag Amenophis II.

Tal der Könige - Grab Amenophis II. Unterweltbuch
Tal der Könige - Grab Ramses IV.Mit dem Grab Ramses IV. wird die Tradition der immer komplexer gestalteten Grabbauten, wobei ein Pharao seinen Vorgänger übertreffen wollte, unterbrochen. So hat das Grab Ramses IV. kaum Seitenkapellen in den Gängen  und auch auf Pfeilerhallen mit abknickenden und in die Tiefe vorstoßenden Gängen wird verzichtet. Statt dessen reicht die Anlage fast horizontal in den Fels hinein, Gänge und Säle sind dafür jedoch deutlich breiter und höher ausgeführt. Aus diesem Grund wurde es bis ins 19. Jhd hinein  auch als Unterkunft für Expeditionen, Forscher und Studienreisende genutzt, die sich in zahlreichen Graffitis “verewigt” haben.
Tal der Könige - Grab Ramses IV.: Ramses opfert vor dem SonnengottAuch die Sargkammer selbst und der Sarkophag sind sehr groß ausgeführt. Die Decke schmückt eine Darstellung aus dem “Buch der Nacht”: Göttin Nut, die sich mit Händen und Füßen auf die Erde abstützt. Durch ihren Körper hindurch fährt symbolisch die Sonnenbarke, die Sonne wird am Abend von ihrem Mund verschluckt und am Morgen in ihrem Schoß erneut geboren.
An den Seitenwände sind Darstellungen aus dem “Pfortenbuch” zu sehen, in mehreren Abschnitten (Stunden) kniet der König auf einer Barke vor dem Sonnengott und bringt ein Opfer in Form einer kleinen Statue der Göttin Maat dar.
 
Insgesamt sollte man für einen Besuch von Theben West mindestens zwei, besser drei volle Tage einplanen.
 
Interaktive Panoramabilder

360 Grad Panorama beim Hatschepsut Tempel
zum Panorama: Theben West - Tempel der Hatschepsut
Blick über Deir el Bahari und den Hatschepsut Tempel
zum Panorama: Deir el Bahari mit Hatschepsut Tempel
Abd el Qurna: Grab des Ramose
zum Panorama: Grab des Ramose

Weiterführendes

Theben Mapping Project - Die NonPlusUltra Webseite von Theben West (englisch) KV 5 - Die deutschsprachige Übersetzung des Theben Mapping Projects (wird leider demnächst abgeschaltet)
Geo  - Hatschepsut: die Frau, die Pharao war Interessanter umfangreicher Artikel über die wichtigste Königin Ägyptens
The Griffith Institute - Tutankamun: Anatomy of an Excavation: Nahezu die gesamte Dokumentation von Howard Carter, dem “Entdecker” des Tutenchamun Grabes mit vielen hundert Originalbildern ist hier zu finden (in englischer Sprache)
Literaturempfehlung: Ein großartiger (auch sehr teurer) Bildband über das Tal der Könige ist im Verlag Frederking und Thaler (auch unter GEO gelistet) erschienen: Im Tal der Könige, Hrsg: Kent R. Weeks, 2001
 

 

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